Positionspapier – Inklusion

„Inklusive Bildung ist das universelle Recht aller Kinder auf gemeinsames Lernen. Sie ist eine Verpflichtung für die politisch Verantwortlichen in Deutschland.“ (Vernor Muñoz auf dem Kongress in Frankfurt 2016)

Die Forschung hat bewiesen: Kinder mit Förderbedarf profitieren vom gemeinsamen Lernen. Ihre Leistungen sind besser als in den Förderschulen. Ihr Selbstvertrauen wächst zunehmend, auch nach der Schulzeit. Sie haben Vorbilder und Unterstützer durch Kinder ohne speziellen Förderbedarf. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler erreichen ihre Lernziele und entwickeln darüber hinaus auch eine große soziale Kompetenz.

Es bedarf aber auch einiger Voraussetzungen:

  1. Eine Pädagogik vom Kinde aus, binnendifferenzierter Unterricht als Selbstverständlichkeit
  2. Multiprofessionelle Teams statt allein gelassener Fachlehrkräfte
  3. Bildung und Aufrechterhaltung heterogener Lerngruppen in einer wohnortnahen Schule
  4. Motivierende Lernangebote ohne Leistungsdruck
  5. Individuelle Berichte über die erbrachten Leistungen statt Zensuren
  6. Einsortieren in unterschiedliche Schultypen nach der Grundschulzeit wird überflüssig bei einer Schule für alle.
  7. Öffnung der Schulräume hin zu Lernlandschaften für individuelles Lernen
  8. Den Erfordernissen angepasste Ausstattung mit Medien – auch digitale Medien
  9. Ausreichende Anzahl von Lehrkräften sowie Beratungsstunden, um auch regelmäßige Teamsitzungen zu ermöglichen
  10. Herabsetzung der Pflichtstundenzahl bei Grundschullehrkräften
  11. Zusammenarbeit mit Eltern als Selbstverständlichkeit
  12. Zusammenarbeit mit Gruppen und Institutionen außerhalb der Schule
  13. Ein freundliches Schulgebäude, das allen offen steht

Inklusion braucht eine andere Schule. Das immer noch bestehende dreigliedrige Schulsystem wirkt kontraproduktiv.

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